Ambulanter Justizsozialdienst Niedersachsen Niedersachsen klar Logo

6. Praxisworkshop Übergangsmanagement

Am 05./06. April 2017 fand im Ludwig-Windthorst-Haus in Lingen der 6. Praxisworkshop zum Thema Übergangsmanagement in Niedersachsen statt. Es kamen wieder rund 60 Fachkräfte aus dem Niedersächsischen Justizvollzug, von den Freien Wohlfahrtsverbänden sowie dem Ambulanten Justizsozialdienst Niedersachsen zusammen, um sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren sowie neue Erkenntnisse mit in die Praxis zu nehmen.

Die bewährte Methode des World Café wurde erneut genutzt, um sich in die lebhaften Diskussionen zu verschiedenen und sehr interessanten Themen auszutauschen. Folgende Themen wurden detailliert beleuchtet:

  • durchgehende Substitutionsbehandlung
  • gemeinsame Fortbildungsthemen
  • neue "Herausforderung" Flüchtlinge
  • Self-Care
  • Bedarfe in der sozialpsychiatrischen Versorgung
  • gemeinsame Sprache
  • Wohnungsmarkt
  • Sicherungsverwahrung - jenseits des Übergangsmanagement
  • Opferorientierung im Übergangsmanagement

Dr. Suhling und Herr Guéridon (Kriminologischer Dienst im Bildungsinstitut des Nds. Justizvollzuges) stellten die Ergebnisse ihrer Evaluation des Übergangsmanagements in Niedersachsen mit Stand 2014 vor. In Kleingruppen wurde erarbeitet, was sich seitdem im Übergangsmanagement positiv verändert hat und wo noch Verbesserungsbedarf gesehen wird.

Herr Gabrielski (Nds. Justizministerium, Referat 403) und Herr Welling (JVA Lingen) stellten - soweit bereits ausführbar - die Arbeitsergebnisse des Projekts Resozialisierung vor.

Einen sehr authentischen und äußerst bewegenden Vortrag präsentierte Christoph Rickels. Der Friedeburger in der Nähe von Aurich war vor zehn Jahren selber Opfer einer Gewaltstraftat und berichtete sehr eingehend, mit welchen Problemen er bis heute zu kämpfen hat. Durch seine Vorträge in Schulen und Justizvollzugsanstalten und seiner gegründeten Stiftung "first togetherness" möchte er Zeichen gegen Gewalt setzen. Mit dieser Initiative engagiert er sich für Gewaltprävention, indem er jungen Menschen schildert, wie ein einziger Schlag ein Menschenleben zerstört.

Im Rahmen des in jeder Hinsicht gelungenen 6. Praxisworkshops wurde wieder deutlich, wie elementar wichtig und gewinnbringend ein kontinuierlicher Austausch zwischen den einzelnen Kooperationspartnern ist, um Unwägbarkeiten besser begegnen zu können.

Das Organisationsteam des Praxisworkshops mit Christiane Jesse und Hanna Naber.   Bildrechte: JVA Lingen
Das Organisationsteam des Praxisworkshops mit Christiane Jesse und Hanna Naber. Von links: Melanie Krieger, Burkhard Teschner, Kerstin Jöricke, Christiane Jesse, Dagmar Bloemen, Hermann-Josef Schmeinck und Hanna Naber

Artikel-Informationen

erstellt am:
22.05.2017
zuletzt aktualisiert am:
06.06.2017

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln